Weltreligionen - Hinduismus

Etwa 940.000.000 Millionen Anhänger gehören dem Hinduismus an. Trotz der hohen Anzahl ist die Religion stark an Regionen gebunden (ca. 92 % der Anhänger in Indien). Weit verbreitet ist Hinduismus außerdem in Nepal, Bali, Indonesien, Mauritius, Fiji, Guyana, Bhutan, Sri Lanka, Bangladesch, Malaysia und sehr wenige in Pakistan. Der ursprünglich aus Indien stammende Hinduismus ist keine einheitliche Tradition sondern eher eine komplexe Weltanschauung mit verschiedenen Traditionen und gesellschaftlichen Phänomenen, wobei die Anhänger (Hindus) überwiegend davon überzeugt sind, dass Leben und Tod ein sich ständig wiederholender Kreislauf (Samsara) und die Reinkarnation existent sind.

Wie eingangs beschrieben ist der Hinduismus regional stark verankert. So ist auch zu erklären, dass in Deutschland nur etwa 100.000 Hindus leben. Im 19. und 20. Jahrhundert gab es sehr wenige Anhänger „reformhinduistischer Strömungen“,  ansonsten wurde der Hinduismus fast ausschließlich durch Migration und Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland importiert. Mehrere Tempel dienen den Hindus hierzulande als Ort, an dem sie ihre hinduistische Religiosität gemeinsam leben können.

 

  • Sri Sri Prahlada Narasimha Tempel (ISKCON Tempel) - Jandelsbrunn
  • Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel - Hindutempel - Uentrop / Hamm
  • Sri Ganesha Hindu Tempel - Berlin
  • Sri Sittivinayagar Tempel - Stuttgart / Bad Cannstatt
  • Sri Mahamariamman Tempel - Sulzbach-Altenwald
  • Kalyana Thiru Murugan Tempel - Bielefeld
  • Sri Kurinchikumaran Tempel - Gummersbach
  • Sri Muthumariamman Tempel - Hannover
  • Sri Sithivinayagar - Hindutempel - Nürnberg

Wichtige Feiertage im Hinduismus

Makara Sankranti und Pongal

Ein indischer Staatsfeiertag, an dem von allen die Wintersonnenwende und in einigen indischen Regionen das Neujahrsfest gefeiert wird. Anlass zu großer Freude ist auch der Beginn des Magh (Mondmonat) - er löst den als unheilvoll geltenden Paus ab. In Prayag (Allahabad) gilt ein Fluss-Bad als hohes religiöses Ereignis, Grund genug für den Beginn des Magh Meta, ein Badefest von einmonatiger Dauer. Millionen Menschen pilgern um sich von Sünden zu befreien und die Zahl der Wiedergeburten zu verringern extra zum Ganges. Traditionell werden viele Naschereien genossen und Khicri zubereitet, ein Brei aus Reis und Linsen. Südinder verehren in dörflichen Regionen vor allem ihre Kühe, Ochsen und die Felder. Sie nennen das Fest *Pongal*. Nach dem Ritual des Bades kochen verheiratete Frauen Milchreis, wenn er zu köcheln beginnt schreien sie *Pongal*

 

Holi

Der zweite staatliche Feiertag - mit variablen Datum Ende Februar / Anfang März - ist Holi. Dieses zwei Tage dauernde, sehr bunte, fröhliche Fest gleicht einem Karneval, gilt als das spaßigste der hinduistischen Feste, man feiert das Winterende und erfreut sich der Frühjahrserntezeit. Man zelebriert den Sieg des Guten über das Böse. Regional wird das Fest zu Ehren verschiedener Götter zelebriert, gemeinsam sind allen Hindus die traditionellen Bräuche. Nachdem am späten Abend des 1. Tages Feuer angezündet werden, begießen sich die Feiernden am Vormittag des 2. Tages gegenseitig mit Wasser und bewerfen sich mit farbigem Pulver (in Dörfern mangels Pulver mit Erde und Kuhmist). Die lebendige Fröhlichkeit lässt alle sozialen Schranken für einen Tag fallen. Nach dem Mittag reinigt man sich, kleidet sich neu und besucht Verwandte und Freunde. Angehörige der Familie werden mit neuer Kleidung beschenkt, untereinander schenken sich alle Süßigkeiten - wichtig ist dabei die  Holi-Spezialität Gujiya (klebrige halbrunde Teigtaschen mit Zucker, Kokos, Pistazien, Cashew, Kardamom).

 

Krishna janmashtami

Krishnashtami wird zwischen Mitte August und Mitte September gefeiert, ist auch als Krishna janmashtami bekannt und ein beweglicher staatlicher Feiertag in Indien. Zu Ehren des weisen Heldenkönigs Krishna wird gefastet, Plastiken die Krishna als Baby darstellen werden angebetet und als lebendig behandelt. Im Hinduismus wird dieser junge König als Liebhaber seines Milchmädchens Radha angesehen, deshalb werde die Plastiken der Geliebten ebenfalls geschaukelt. Tradition sind Opfergaben, die als Lieblingsspeisen des jungen Liebhabers Krishna gelten - Milch und Milchprodukte.

 

Dashahra

10 Tage dauert dieses Fest Ende September – Anfang Oktober, ist mit der Herbst-Tagundnachtgleiche und dem Beginn der Herbsterntezeit verbunden,  wobei der zehnte als letzter und wichtigster Tag gilt. Regional werden auch die Bezeichnungen Navaratri /Dasahra /Dussehra und Durga Puja verwendet. Mehrtägige Theateraufführungen sind ebenso wesentliche Tradition wie das Verbrennen riesiger Puppen am letzten Tag.

 

Durga Puja

Durga Puja (auch Navaratri) wird in Ostindien als größtes Fest im Bundesstaat Westbengalen gefeiert und gilt als Gegenstück des Dashahra, wobei im Osten Indiens die letzten drei Tage als besonders wichtig erachtet werden. Göttin Durga wird gefeiert, die auf einem Löwen reitende Welt-Retterin wird gemeinsam mit ihren vier göttlichen Kindern verehrt. Zahlreiche Statuen werden in allen Städten und Dörfern auf Plattformen errichtet, jeder der 10 Festtage hat seine eigene Tradition. Das zeremonielle Bad im Ganges gilt als segensreich, inklusive der Durga-Statuen wird ausgiebig gebadet. Theatervorstellungen an mehreren Tagen, die heiligste Zeremonie am 8. Tag mit den verschiedenen Opfergaben - unter anderem Ziegen. Verheiratet Frauen bestreichen die Durga-Statuen am 10. Tag mit rotem Pulver, tragen sämtliche Statuen zum Fluss und versenken sie mit dem Schrei "Der Mutter den Sieg!". Verwandtschaftliche und freundschaftliche Festessen schließen den Tag ab.

 

Divali

Divali, auch Dipavali /Deepavali - staatlicher Feiertag in Indien - bedeutet Lichterfest bzw. Lichterreihe. Zelebriert wird das Neujahrsfest am Saisonende der Herbsternte und zu Beginn des neuen „Finanzjahres“ auch als Verehrung von Lakshmi, der Göttin des Wohlstandes und Reichtums. Jeder Festtag während der vier bis fünftägigen Dauer wird mit regional unterschiedlichen Ritualen 20 Tage nach Dashahra gefeiert. Wichtigster Bestandteil sind die Lichter, zumeist Kerzen oder Öllampen als Symbol des Sieges des Guten über das Böse.

© 2021 fantastic-facts.de⎪Alle Rechte vorbehalten.

Druckversion | Sitemap
© 2020 fantastic-facts.de | Alle Rechte vorbehalten.