Weltreligionen - Judentum

Vor mehr als 3.500 Jahren ist das Judentum entstanden und war die Religionsrevolution, der heute (wieder) mehr als 14 Millionen gläubigen Juden. Als erste „Grundsatzreligion“ erfolgte die Entstehung von Christentum und Islam erst später - aus dem Judentum heraus. Weshalb Grundsatzreligion? Weil erstmals Gläubige nur an einem einzigen Gott glaubten, Jahrhunderte und Jahrtausende davor glaubten sie an mehrere Götter zugleich. Später entwickelten sich im jüdischen Glauben drei Ausrichtungen:

  • Orthodoxes Judentum
  • Liberales/Progressives Judentum
  • Konservatives Judentum

Gesetze und Lebensregeln sind in der Mizwot festgelegt, elementar wichtig sind die zehn Gebote, hinzu kommen 365 Verbote und 248 Gebote, allesamt in der Thora schriftlich verewigt. Insgesamt halten sich streng religiöse Juden an mehr als 613 Lebensregeln (Mizwot). Die „zehn Worte“ - so werden die Gebote eigentlich bezeichnet, da es unterschiedliche Übersetzungen gibt fassen wir hier im wesentlichen zusammen:

 

01. Der Herr, dein Gott soll anerkannt werden 

02. Du sollst nur an einen Gott glauben und nicht phantasieren, wie er aussieht. 

03. Du sollst keinen Missbrauch mit dem Namen deines betreiben. 

04. Am Schabbat / Sabbat ruhen, selbigen feiern und heiligen

05. Vater und Mutter sollst du ehren.

06. Niemals morden. 

07. Niemals ehebrechen. 

08. Keinen Diebstahl begehen. 

09. Niemanden verleumden / Nicht lügen. 

10. Niemanden beneiden um seine Partnerin / seinen Wohlstand / seinen Besitz.

Moral steht im Judentum sehr weit oben auf der Skala der Wertigkeit. Mit der Mizwot wird eindeutig erklärt und vorgeschrieben, wie Menschen miteinander umgehen sollen, was positiv, negativ, erlaubt und verboten ist. Das Ansinnen der jüdischen Religion, mit diesen Ver- und Geboten die gesamte Menschheit zu prägen wurde so von vielen anderen Religionen übernommen. Man stelle sich vor, ein jeder Mensch würde sich daran halten, unabhängig von Religionen und Glaubensrichtungen, wir lebten in einer friedlichen Zivilisation! Die Fest- und Feiertage der jüdischen Gläubigen haben eine Tradition von mehr als zwei Jahrtausenden und werden nach dem „Luach“ - dem jüdischen Kalender (kombiniert aus Mond- und Sonnenkalender) festgelegt.

Wichtige Feiertage im Judentum

Schabbat

Wöchentlich vom Abend des Freitag bis zum Abend des Samstag findet der wichtigste (auch als Sabbat bezeichnete) Feiertag der Juden statt. Es werden besondere Gebete gesprochen und gemeinsam aus der Tora gelesen. Drei koschere Mahlzeiten sind obligatorisch.

 

Rosch Haschana / Rosch Ha-Schana

Im Herbst wird dieses jüdische Neujahrsfest gefeiert. Anlass für besondere Besinnung auf Gott, Buße, Umkehr und - besonders wichtig - den Beginn der 10tägigen Reuezeit. In diesen 10 Tagen sollen die Anhänger der jüdischen Religion Reue zeigen, aufeinander zugehen, gute Taten vollbringen und - sofern sie gegen die Mizwot verstoßen - jene Menschen um Verzeihung ersuchen, denen man Unrecht getan hat.

 

Jom Kippur

Exakt 10 Tage nach dem Neujahrsfest beendet Jom Kippur (strengster und heiligster Feiertag) die Reuezeit, die meisten Juden fasten und beten fast ganztags in der Synagoge, legen ein gemeinsames Schuldbekenntnis ab und bitten ihren Gott um Verzeihung.

 

Pessach

Das 7tägige Fest in Erinnerung an die Befreiung des Israelischen Volkes von der Sklaverei und Exodus - den Auszug aus Ägypten -ist das wichtigste Wallfahrtsfest der Juden.

 

Schawuot

Am Berge Sinai wird die Offenbarung Gottes genau 50 Tage nach Pessach mit dem Schawout gefeiert. Juden erweisen Gott in der Synagoge ihre große Dankbarkeit dafür, dass sie seinen göttlichen Willen empfangen durften.

 

Sukkot

Vier Tage nach Jom Kippur wird 7 Tage lang das fröhliche Laubhüttenfest Sukkot gefeiert. Ganze Familien verbringen ihre Tage und Nächte während der Festdauer in einer selbst gebauten Laubhütte.

 

Chanukka

Chanukka ist ein 8tägiges Lichterfest. Der zweiten jüdische Tempel in Jerusalem wurde lt. Überlieferungen 165 v. Chr. wiedereingeweiht. Daran soll das Fest erinnern. Für diesen Anlass besitzt jede jüdische Familie einen neunarmigen Chanukka-Leuchter. Täglich wird - begleitet von Segenssprüchen - mit der neunten Kerze eine andere Kerze zusätzlich entzündet bis am letzten Festtag alle 8 Kerzen brennen.

 

Bar Mizwa

Bar Mizwa bedeutet „Gebetsmündiger“, der Eintritt in das Erwachsenenleben. Dies trifft auf alle jüdischen Jungen nach dem 13. Geburtstag zu. Gleich am ersten Sabbat nach dem Geburtstag besucht er anlässlich dieses - für ihn - großen Festes erstmalig in den Tallith (Gebetsmantel) gehüllt die Synagoge und trägt hebräische Texte aus den Gebetsbüchern vor, viele danken im Anschluss ihren Eltern und Lehrern. Nach Sonnenuntergang feiern Familie, Verwandte und Freunde ein großes Fest zu Ehren des neuen „Mannes“, beschenken ihn großzügig und verbringen den Abend gemeinsam mit viel spaßigen Einlagen und Musik. Mädchen erhalten eine Bat Mizwa nach der ersten Menstruation, werden ebenfalls mit Geschenken und einem Fest geehrt.

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